Glockenindustrie

03_Glockenindustrie.jpgSchon ab der Mitte des 19. Jh. wurden in Mehlis Tisch- und Türglocken sowie Schlittengeläute gefertigt. Die 1821 gegründete Firma Georg Schilling& Söhne war wohl der erste örtliche Produzent. Später erweiterte das Unternehmen sein Fertigungssortiment auf Korridor- und, dem Trend der damaligen Zeit gehorchend, auch auf Fahrradglocken. Im Jahr 1900 schloss sich die Firma mit dem 1884 ebenfalls hier gegründeten Glockenhersteller W. Kührt & Schilling GmbH als Vereinigte Thüringer Metallwarenfabrik AG („Vereinigte“) zusammen. Diesem Unternehmen gliederte sich mit dem 1906 gegründeten „Ecksteinwerk“ nach dem I. Weltkrieg ein weiterer Hersteller an. Als vierter bedeutender Produzent war im Jahr 1892 die Fa. Heinrich Wißner gegründet worden, die sich 1898 eben-falls in eine Aktiengesellschaft umwandelte. Diese beiden, nun in harter Konkurrenz stehenden Mehliser Unternehmen, waren marktbeherrschend. Ständige Spannungen u.a. wegen Patentstreitigkeiten prägten das Klima zwischen ihnen. Nachdem die Wißner AG bereits Anfang der 1930er Jahre die Aktienmehrheit bei der „Vereinigten“ erlangt hatte, vollzog sie schließlich 1933 die Übernahme des Unternehmens. Neben diesem bedeutenden Hersteller existierten jedoch auch eine Vielzahl kleinerer und ausschließlich auf dem Gebiet der Fertigung von Fahrradglocken und Glocken-teilen tätigen Firmen.

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