Zella-Mehlis ist reich an Geschichte!

Die Museen der Stadt Zella-Mehlis vereinen mit dem Stadtmuseum in der Beschußanstalt », dem Technikmuseum Gesenkschmiede » und dem Heimatmuseum Benshausen » eine museale Erlebnis- und Bildungswelt in den Bereichen Stadtgeschichte, Kulturgeschichte, Industriegeschichte, Technikgeschichte und Volkskunde.
Erfahren Sie mehr über die Vergangenheit der Stadt, über deren Berühmtheiten, über Erfindungen, sportliche sowie technische Besonderheiten und lernen Sie Zella-Mehlis und Benshausen von einer anderen Seite kennen!
Viele meinen, nachdem sie ein Stadt- oder Heimatmuseum besucht haben, kennen sie alle, weil sie sich oft ähneln ... unsere Museen sind anders!  Kommen Sie uns besuchen und Sie werden überrascht sein, wie ein Museum sein kann, klar gegliedert, informativ, interessant gestaltet ... und Sie werden dann wissen, was die Welt ohne Zella-Mehlis wäre – undenkbar!

Neuigkeiten

Im Stadtmuseum entdeckt: Der Beerenkamm – Vitamine aus dem Wald

BeerenkammMenschen, welche in einer, von Natur geprägten Region leben, haben es seit jeher verstanden, diese zu nutzen. Neben der, zumeist wirtschaftlichen Nutzung von Wäldern, Wiesen und Bergen suchte man sich auch stets den Nutzen für den eigenen Alltag. So bediente man sich, vor allem in Zeiten von Not und Mangel, aber auch als geldsparendes Zubrot in normalen Zeiten der Früchte der Natur. Im Raum Zella-Mehlis waren dies seit jeher vor allem die schwoarze Beer. Süß und vitaminreich wuchsen diese auf Lichtungen und Hainen der Berge des Talkessels am Fuße des Großen Beerbergs. Ob zwischen den schwoarze Beer und dem Namen des Großen Beerbergs ein Zusammenhang besteht, ist nicht zweifelsfrei festzustellen. Es kann jedoch aufgrund der Flora in jenem Gebiet davon ausgegangen werden. So entstand nach der letzten Eiszeit eine tundraähnliche Landschaft. Es finden sich mehrere Binsen- und Seggenarten, Heidekrautflächen, Sonnentau und eben auch verschiedene Beerenarten, wie Preisel-, Heidel-, Moos- und Trunkelbeere. Somit fanden sich in diesem Gebeit in jedem Falle ausreichend Beeren.
So verging manch ein Tag an dem die Mehlser und Zeller in die schwoarze Beer gegangen sind. Um sich hierbei das mühselige Pflücken jeder einzelnen dieser kleinen Früchte zu sparen, benutzten sie den einfachen aber effektiven Beerenkamm. Die Funktionsweise dieses Hilfsmittels ist einfach aber genial. Im Grundprinzip ist der Blaubeerkamm eine etwa kaffeepäckchengroße Holzkonstruktion mit drei Seitenwänden, ähnlich einem kleinen Kasten, einem Gitter als Grundfläche, welches als Sieb fungiert und mehreren Zinken an der Vorderseite. Das Gitter und die Zinken sind dabei vom Abstand so angeordnet, dass zwar Blätter und Astreste hindurch fallen können, die Blaubeeren jedoch darauf liegen bleiben. Mittig über dem „Kasten" befindet sich ein Griff um das Werkzeug zu führen. Der Blaubeerkamm wird mit einer sanften Bewegung durch die Blaubeersträucher „gekämmt", sodass diese durch die Zinken gleiten und dabei die Blaubeeren abgestreift und auf dem hinteren Gitter gesammelt werden. Anfangs mit Zinken aus Holz, wurden diese später durch Metall ersetzt, was die Konstruktion stabiler und langlebiger machte.
Auch dieses Werkzeug wurde, wie so viele aus einfachsten Mitteln in Heimarbeit gefertigt und vielfach verwendet. Auch in der heutigen Zeit werden Beerenkämme, mittlerweile industriell und teilweise aus Kunststoff hergestellt. (cb)