Zella-Mehlis ist reich an Geschichte!

Die Museen der Stadt Zella-Mehlis vereinen mit dem Stadtmuseum in der Beschußanstalt », dem Technikmuseum Gesenkschmiede » und dem Heimatmuseum Benshausen » eine museale Erlebnis- und Bildungswelt in den Bereichen Stadtgeschichte, Kulturgeschichte, Industriegeschichte, Technikgeschichte und Volkskunde.
Erfahren Sie mehr über die Vergangenheit der Stadt, über deren Berühmtheiten, über Erfindungen, sportliche sowie technische Besonderheiten und lernen Sie Zella-Mehlis und Benshausen von einer anderen Seite kennen!
Viele meinen, nachdem sie ein Stadt- oder Heimatmuseum besucht haben, kennen sie alle, weil sie sich oft ähneln ... unsere Museen sind anders!  Kommen Sie uns besuchen und Sie werden überrascht sein, wie ein Museum sein kann, klar gegliedert, informativ, interessant gestaltet ... und Sie werden dann wissen, was die Welt ohne Zella-Mehlis wäre – undenkbar!

Neuigkeiten

165 Jahre deutsche Briefmarken

Schwarzer EinserSilberne „Schwarze Einser“ erinnert an Johann Peter Haseney

Anlässlich des Jubiläums „165 Jahre deutsche Briefmarken“ erfolgte durch die Richard Borek GmbH & Co. KG in Braunschweig die Neuausgabe der weltberühmten „Schwarzen Einser“ in Silber. In Gestaltung und Größe ist die silberne Neuausgabe mit dem legendären Original identisch. Damit wird zugleich an das Wirken von Johann Peter Haseney erinnert, der am 27. November 1812 in Mehlis das Licht der Welt erblickte. Der spätere Banknotenmacher und Vater der „Schwarzen Einser“ verbrachte seine Kindheit und Jugend in Mehlis, bevor er sich 1832 nach München auf Wanderschaft begab. Am 5. Mai des Jahres 1832 erfolgte sein Eintritt in das Mathematisch-Mechanische Institut von Ertel-Reichenbach als Graveur und Schriftstecher. In der Folgezeit studierte Haseney dank eines Stipendiums aus der Heimat an der Universität in München und arbeitete aus pekuniären Gründen noch weiter in seinem Beruf als Graveur.

Interessant war die Verbindung zwischen Haseney und der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank. Haseney machte Bekanntschaft mit dem Industriepionier Joseph Anton von Maffei. Dieser Unternehmer gehörte der Leitung, der 1835 gegründeten Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank, an. Bei der Herstellung der Banknoten gab es damals eine Reihe von Problemen (Fälschungsschutz!). Der Student Haseney wurde zur Lösung dieser Probleme herangezogen und meisterte diese innerhalb kurzer Zeit. Dank dieses Erfolges erhielt Haseney das Angebot, weiter für die Bank zu arbeiten. Zunächst erhielt er ein Wartgeld und ab 1851 eine Festanstellung als Banktechniker.

1840 wurde in England die erste Briefmarke der Welt herausgegeben. Bedingt durch die industrielle Revolution vergrößerte sich damals der Postverkehr. Das Königreich Bayern entschloss sich im Januar 1849 als erster deutscher Staat, die Ausgabe von Briefmarken vorzubereiten und mit der Einführung von Briefmarken zur Vereinfachung der Postgebühren einen wichtigen Beitrag zu leisten. Auch zu diesen Arbeiten wurde Haseney herangezogen. Er gilt als der Schöpfer der ersten deutschen Briefmarke. Der „Schwarze Einser“ verkörpert die erste Freimarke des Königreiches Bayern (1-Kreuzer-Marke zur Freimachung von Ortsbriefen und Drucksachen unter Streifband bis zum Gewicht von 1 Loth) und somit auch die erste Freimarke Altdeutschlands. Am Sonntag, den 1. November 1849, kam diese Briefmarke das erste Mal an Postschaltern im Königreich Bayern zur Ausgabe.

TitelbildAn das Wirken von Haseney erinnern die Haseneystraße und eine Gedenktafel in München. Der Text der Tafel lautet: "Hier entstanden im Sommer 1849 die ersten deutschen Briefmarken für das Königreich Bayern im Zug einer beginnenden europäischen Postreform. Sie wurden entworfen von Peter Haseney und gedruckt von der J. G. Weiß'schen Buchdruckerei im damaligen Gebäude Residenzstraße 7. Laut amtlicher Bekanntmachung wurde sie eingeführt am 1. November 1849." Es sei noch erwähnt, dass Haseney am 10. April 1869 in München verstarb.

Natürlich erinnern auch in unserer Stadt eine Gedenktafel und eine Straße an sein Wirken. In der Bücherstube Ute Seifert und im Stadtmuseum Zella-Mehlis in der Beschußanstalt wird übrigens die Selbstbiografie von Johann Peter Haseney zum Preis von 2 EUR angeboten.

Heinrich Jung
Geschichts- und Museumsverein Zella-Mehlis e.V.